fr 30.08.24
Getrieben vom irrwitzigen Soundtrack der Progressive Rock Band Ring Van Möbius erschafft Harald Beharie, Choreograph*in mit norwegisch-jamaikanischen Wurzeln, ein herausragendes Solo: spannungsreich, bissig und ambivalent zwischen Zärtlichkeit und Grausamkeit. Ausgangspunkt ist die Wiederaneignung der jamaikanischen Beleidigung «Batty Bwoy» (wörtlich: Arsch-Junge) für queere Personen. Mit fesselnder Bühnenpräsenz deutet Beharie diskriminierende Stereotypisierungen um, attackiert und umarmt Klischees und Fantasien die queere Körper als «perverse», von der Norm abweichende Figuren abstempeln. Haralds nackter Körper kommt dem Publikum dabei besonders nah.
Inspiriert von: Mythologien, homophoben Dancehall-Texten, italienischen Giallo-Filmen der 70er, unverwüstlichen «Gully-Queens» und queeren Stimmen aus Norwegen und Jamaika, die am Entstehungsprozess teilgenommen haben.
fr 30.08.24