Grind* now – shine later. Das Credo aus der Welt der Selbstoptimierung verspricht: Wer sich heute abrackert, wird morgen belohnt. Doch was glänzt hier eigentlich und zu welchem Preis? Das Tanztheaterprojekt Work-Life-Ballet von Nora Wyss, Miriam Seifert und Michaela Daskova beschäftigt sich mit Arbeit, Arbeitsmoral und Ausbruchsfantasien – ein grotesk-poetisches Spiel zwischen Ansprüchen der Leistungsgesellschaft und individuellen Strategien, damit umzugehen. Es fragt: Welche Möglichkeiten der Verstoffwechselung haben unsere Körper, wenn Grundprinzipien der Leistungskultur auf sie einwirken?

Mit viel Lust am Absurden verhandelt das Kollektiv internalisierte Mechanismen der Arbeitswelt: Wie schreiben sie sich in ihre Körper ein, wirken durch sie weiter – und wo entsteht Widerstand? Die Bühne wird zur surrealen Baustelle: Ort permanenter Produktion, aber auch der Störung, des Scheiterns. Das Ideal reibungsloser Effizienz trifft auf menschliche Grenzen. Durch Überzeichnungen und poetische Gegenbilder eröffnen sich Reflexionsräume: Ist unser Verhältnis zu Arbeit formbar? Sind unsere Körper lediglich Archive oder Orte der Revolte? Wie bewegen wir uns durch eine Welt, die nie stillsteht?