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UNLEARNING FLOW

UNLEARNING FLOW

Ein Film von Christoph Oeschger, Mario Schulze und Sarine Waltenspül. 11 Minuten

      ​EINTRITT FREI «Zerspanen von Stahl», «Paarung zweier Männchen», «Dum-Dum-Wirkung» und «Fadenspiele» von den Inuit, den Krahô oder den Taulipang in Guyana – das Institut für den wissenschaftlichen Film (IWF) in Göttingen setzte sich die Aufgabe, alle Bewegungsvorgänge der Welt auf Zelluloid festzuhalten. Die technischen, ethnologischen und biologischen Filme, die das IWF bis 2010 erstellte, archivierte und weltweit distribuierte, sollten «Dokumente der Wirklichkeit» sein. Ohne Kommentar sollten sie Bewegungen sichtbar, speicherbar und jederzeit reanalysierbar machen.

      Kann es Bilder geben, die wirklicher sind als andere? Der Essayfilm «unlearning flow» geht sowohl der nationalsozialistischen Vorgeschichte als auch dem Erbe des IWF nach. Er hinterfragt die Ideologie der Unschuld des distanziert-objektivierenden Kamerablicks als auch das aktive white washing der eigenen Institutsgeschichte nach dem Zweiten Weltkrieg. Und er schlägt einen Bogen zur Geschichte des Gebäudes, in dem das Institut seit 1961 untergebracht war. Dieses wurde nach dem Auszug des IWF erst zum Spekulationsobjekt und dann zur Unterkunft für Geflüchtete.

      Der Filmemacher Christoph Oeschger und die Wissens- und Medienhistoriker*innen Sarine Waltenspül und Mario Schulze berühren mit ihrem Film bloß die Spitze eines Eisbergs: der (Kriegs-)Forschung mit Film, der (Re-)Produktion von kolonialen Machtverhältnissen und der Generierung von (Un-)Wissen durch Film.

      2019, Zürcher Hochschule der Künste, Forschungsschwerpunkt Transdisziplinarität.

      Das Screening findet im Rahmen der Arbeit BLACKBOX IWF statt. Am 30.11. gibt es zusätzlich einen Input der Filmemacher*innen

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